Pressemitteilung

Düren, 30.Oktober 2015. Aktivist_innen der Waldbesetzung im Hambacher Forst rufen für Freitag, den 6. November, zu einer Kundgebung vor der JVA Köln-Ossendorf auf. Diese soll um 16 Uhr beginnen, und richtet sich gegen die Inhaftierung dreier Braunkohlegegner_innen in Köln und Aachen.

Die Gefangenen wurden bei verschiedenen Aktionen in den letzten Wochen festgenommen, und befinden sich nun auf nicht absehbare Zeit in Untersuchungshaft. Alle drei wurden während ihrer Festnahme von Sicherheitsdiensten und/oder Polizei zusammengeschlagen - eine Platzwunde, eine gebrochene Nase, fehlende Zähne, gebrochene Finger, Kieferschmerzen und mangelndes Hörvermögen waren resultierende Verletzungen.

Die Aktivist_innen rufen für denselben Tag international zu Solidaritätsaktionen auf, um die Freilassung der Inhaftierten zu fordern. Auf ihrem Blog geben sie sich entschlossen: „Wir werden weitere Aktionen starten, bis Compas frei sind, und unseren Kampf Umweltzerstörung und RWE fortsetzen!“

"Mr. Blue", der bei der Festnahme (und bis heute), die Angabe seiner Personalien verweigerte, befindet sich schon seit dem 7. Oktober in Haft. Er wurde festgenommen, als er eines der Hauptkohleförderbänder des Tagebaus Hambach blockierte und damit die Kohleförderung stilllegte. Mr. Blue wird seit dem Beginn seiner Inhaftierung nicht zum Gefängnisarzt gelassen.

Florian und ein weiterer Aktivist, dessen Name noch nicht veröffentlicht wurde, wurden am 22. Oktober im Hambacher Forst unter ungeklärten Umständen vom RWE-Sicherheitsdienst festgenommen und der Polizei übergeben. Mit gebrochener Nase und ausgeschlagenen Zähne wurde auch ihnen der Zugang zu ärztlicher Behandlung verweigert.

Die Waldbesetzung im Hambacher Forst existiert schon seit mehr als 3 Jahren, und versucht den Jahrtausende alten Wald gegen die komplette Abholzung für den Braunkohletagebau Hambach zu schützen. Die Aktivist_innen dort stellen sich nicht nur gegen die Zerstörung eines wertvollen Ökosystems, sondern kämpfen auch gegen das Anheizen der globalen Erwärmung. Denn das rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO2-Quelle Europas. Zu diesem Zweck werden Blockaden, Besetzungen, Demonstrationen und Sabotageaktionen durchgeführt. Seit einiger Zeit hat die Anti-Braunkohle-Bewegung mit verstärkter staatlicher Repression zu kämpfen, wobei die Polizei oft in direkter Zusammenarbeit mit RWE handelt.

Pressekontakt: 0157 – 80831914